Ein Bericht von Sportwart Stefan Röhl
Seit einigen Jahren ist es für mich eine gute Tradition, die OL-Saison mit dem Portugal O Meeting zu eröffnen. Dabei handelt es sich um einen 4-Tage-OL über das verlängerte Wochenende mit Rosenmontag und Faschingsdienstag, der in Portugal Feiertag ist. Diesmal waren mit Achim und Anne-Katrin auch noch zwei weitere OLFer mit von der Partie.
Die diesjährige Ausgabe fand in Penamacor ganz im Osten des Landes in der Nähe der Grenze zu Spanien statt. Die sehr ländliche und etwas abgelegene Gegend gehört nun wirklich nicht zu den bekannten touristischen Regionen, hält für Orientierungsläufer allerdings spannende Laufgelände bereit.
Der Sichtposten am 1. Tag
Im Gegensatz zu manchen Ausgaben der Vorjahre zeigte sich diesmal die Sonne nur wenig. Wirklich verregnet war allerdings nur der abendliche Nachtsprint am ersten Tag in der Stadt Penamacor, der damit jedoch besonders herausfordernd wurde.
An den ersten beiden Tagen zeigte sich das Gelände bei zwei Mittel-OL noch von seiner gemäßigten Seite. Bis auf jeweils einen dummen Fehler kam ich gut zurecht und war mit meinen Ergebnissen recht zufrieden. Entscheidend war es wie immer in detailreichem felsigen OL-Gebieten, den richtigen Blick für die Generalisierung der Karte zu bekommen. Die beiden folgenden Lang-OL fanden dann ausgehend vom gleichen Zielort wie am zweiten Tag in deutlich grünerem und felsigerem Gebiet statt. Hier zeigte sich dann, dass meine läuferische Form noch deutlich ausbaufähig ist und es stellten sich verschiedene o-technische Ungenauigkeiten ein, die zu ungeschickten Routenentscheidungen oder Suchereien im Postenraum führten.
Als gutes Beispiel kann im dargestellten Kartenausschnitt die Route von Posten 5 zu Posten 6 am letzten Tag dienen. Auf der Karte mag der Ablauf von Posten 5 und das Anschneiden des undeutlichen Pfades elegant aussehen, in der Realität war das Passieren des oberen Bereiches vor dem Erreichen des Pfades extrem mühsam und zeitraubend. Hier hätte ich unbedingt dem Pfad von Anfang an folgen sollen! Die angegebenen 3 Minuten Verlust sind mit Sicherheit nicht übertrieben.
So blieb ich an diesen beiden Tagen hinter meinen Erwartungen zurück und erreichte in der Gesamtwertung mit dem 33. Platz einen Rang im Mittelfeld.
Anne-Katrin zeigte nach einer "Akklimatisation" am ersten Tag eine stark aufsteigende Formkurve und konnte sich so in der Gesamtwertung auf den 13. Platz vorkämpfen. Ihr bestes Ergebnis erreichte sie am 3. Tag, wo sie auf dem 9. Platz nur um 5 Sekunden von Jaana Eronen geschlagen wurde (die in der Gesamtwertung auf den 3. Platz kam).
Anne-Katrin am 4. Tag (Foto Joaquim Margarido, siehe http://pom.pt/2016/en/photo-albuns/)
Die solideste Leistung zeigte Achim in der H65 startend. Auch er hatte am 3. Tag seinen besten Lauf. Am Ende kam er als bester Deutscher in der Gesamtwertung auf den 22. Platz (bei 70 Startern).
Insgesamt hat es wieder riesig Spaß gemacht, in solch schönem OL-Gelände zu laufen. Nächstes Jahr ist das Portugal O Meeting im Alentejo eigentlich schon fest eingeplant. Vielleicht kann sich ja dann auch noch der eine oder andere OLFer vom Mainzer Rosenmontagszug frei nehmen und stattdessen die Beine in den Felsen Portugals auflockern.